Energienews


11.09.2018

Energiewende kommt in der Breite an

„Angesichts der nahezu unvermindert hohen CO2-Emissionen im Haushaltsbereich reichen diese Anstrengungen jedoch noch nicht aus, um die Klimaziele der Bundesregierung und die des Pariser Abkommens zu erreichen. Die vorhandene Bereitschaft der Haushalte, sich aktiv beim Klimaschutz einzubringen, sollte durch gezielte Unterstützung besser genutzt werden“, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe.

Energiewende in Haushalten findet derzeit auf dem Land statt

Die Beteiligung der Haushalte an der Energiewende ist in Großstädten deutlich geringer als auf dem Land. Insbesondere die Verbreitung von Photovoltaik und Solarthermie ist auf dem Land stärker ausgeprägt. Und dies liegt nicht am größeren Anteil an Mehrfamilienhäusern in Städten und nicht an Unterschieden im Haushaltseinkommen. Zeuner: „Hier bedarf es zielgruppenspezifischer Förderung, die das private Kapital der Städter für die Energiewende mobilisiert.“

Jeder sechste Haushalt plant Anschaffung eines Elektroautos

Weiter lässt das KfW-Energiewendebarometer 2018 eine große Dynamik bei Elektroautos erwarten: Die geplante Anschaffung von Elektroautos in deutschen Haushalten ist acht-mal höher als der aktuelle Bestand. Während heute nur knapp 2 % der befragten Haushalte ein Elektroauto besitzen, planen 16 % die Anschaffung. Dieser Wert stellt die größte Dynamik bei den betrachteten Technologien dar. Die Studie zeigt zudem, dass die Haushalte mit Elektroautos mehrheitlich Zugang zu grünem Strom haben.

Eine flankierende Umfrage von KfW Research hat verdeutlicht, dass vor allem die Angst vor einem eingeschränkten Aktionsradius die Menschen vom Kauf eines Elektroautos abhält: Die aktuell noch lückenhafte Ladeinfrastruktur wird als wichtigster Grund gegen den Kauf eines Elektroautos genannt (84 %), gefolgt von der Reichweite der Fahrzeuge (81 %) und erst danach vom Kaufpreis (79 %).

Für Smart-Home-Anwendungen wird großes Marktpotenzial erwartet

Smart-Home-Systeme ermöglichen eine effiziente Energienutzung auf Basis vernetzter und fernsteuerbarer Geräte und Installationen sowie automatisierbarer Abläufe. Die intelligente Steuerung des Energieverbrauchs kann einen wichtigen Beitrag zum Energiesparen und zur optimalen Einbindung von erneuerbaren Energien leisten und hierdurch die Energiewende unterstützen. Die Bekanntheit des Themas hat inzwischen deutlich zugenommen. Der Durchbruch lässt aber noch auf sich warten: Nur 11 % der Haushalte nutzen mindestens eine Smart-Home-Anwendung in den Bereichen Wärme, Beleuchtung oder Strom. Mehr als die Hälfte aller Haushalte kann sich jedoch eine zukünftige Nutzung vorstellen.

Haushalte sehen hohen Sanierungsbedarf bei Bestandsgebäuden

Knapp 40 % der deutschen Haushalte leben in einem Gebäude, das in den letzten 15 Jahren keine energetischen Sanierungsmaßnahmen erfahren hat. Hier belegen die Befragungsergebnisse den substanziellen Sanierungsbedarf quer durch den Gebäudebestand. Gegenüber bekannten Szenarien zur Erreichung eines CO2-neutralen Gebäudebestands bis 2050 ist eine Verdopplung der Sanierungsrate erforderlich. Zeuner: „Deshalb sollten die Bestrebungen der Bundesregierung auf diesem Gebiet ausgebaut werden.“

Das KfW-Energiewendebarometer als PDF-Download




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